Motoröl für alte Amis ; das ist zu beachten:

Moderator: TomiTomi

71Mustang
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Motoröl für alte Amis ; das ist zu beachten:

Beitrag von 71Mustang » 09.08.2011, 09:16

Hallo,

Öl ist gar nicht ein soooo einfaches Thema bei alten CIH und OHV Motoren aus den USA, aber auch Europa----
das Thema hatten wir neulich in der ALTOPEL IG bezüglich
Opel Diplomat V8 und Commodore mal diskutiert, ich kopiers mal hier rein: (Das trifft auch auf Mustang Ford zu, da die Materialien der Motoren sich nicht unterscheiden)

ZITAT:

wenn man dem Motor etwas GUTES tun will und nicht einfach nur
viel Geld zum Fenster herauswerfen möchte oder gar einen Nockenwellenschaden herbeiführen...

Am wichtigsten:
Die Marke des Öls ist völlig egal. Am besten gar keine "Marke" :)
Branding und Werbung kosten Geld...das brauchen wir nicht.
Der Preis kann so billig sein wie er will...
No-Name Kaufhausöl und Taxiöl ist perfekt vom Preis-Leistungsverhältnis.
Ich fahre grundsätzlich nur mit den billigsten Baumarkt- oder Kaufhaus Ölen die ich finde...und das seit 30 Jahren.
In allen meinen Motoren. Deren Laufleistungen
gingen und gehen immer in die zig hunderttausend KM.
Nie hat ein Motor wegen Öl einen Fresser gehabt.
Und ich fahre mitunter auch recht flott.

Alle deutschen Kaufhausöle kommen von Pentosin in Wedel - Holstein,
Schindler = BP Tochter aus Hamburg
und Addinol in Leuna.

Alles renommierte Mineralöl-Firmen aus Deutschland, die
auch die Industrie mit OEM Füllungen beliefern.

Die Riesenmenge beim Absatz der Discountmarken macht den günstigen Preis und der Verzicht auf
teure unnütze Werbung und Markenimage...

Selbst das billigste 15W40 Öl von heute ist mindestens so gut wie
das teuerste Rennsport-Öl der 70er.
Wohl sogar besser, was die Scherstabilität betrifft, die Multigrade-Polymertechnik hat sich eben rasant entwickelt...in den 70ern war das alles noch eher experimentell. Viele fuhren damals noch Aral-Einbereichsöl. API SE :)
Im Winter SAE10 oder 20 im Sommer SAE 30 oder 40.

Es gibt heute kein "schlechtes Motoröl" in Deutschland
zu kaufen. Wie es im Ausland aussieht weiß ich nicht.

Das teurerste Renn- oder Öko-Öl von heute jedoch ist gänzlich ungeeignet für alte 70s Motoren und viele andere Motoröle von heute sind mindestens sub-optimal für den CIH...

Ein Castrol, Mobil oder Veedol 10W60 Race Öl von heute würde ich niemals in den Opel kippen. (nicht nur meine Meinung, siehe ZDDP)

Achtet auf einen hohen ZDDP Anteil im Öl.
Das ist das A und O.
Die unten genannten alten Öl-Normen sind Indikatoren dafür.
Also nicht einfach das erstbeste "moderne" teure Superöl
5W oder 10W--- reinkippen, damit tut Ihr dem alten CIH (Graugußlaufbahnen, Alugußkolben, Chrom-Kolbenringe, wenig harte Gußnockenwelle mit gleitenden Stahlkipphebeln und dann noch Duplex Steuerkette) nämlich nichts Gutes. Dieser simple aber schmierungstechnisch speziell zu betrachtende Aufbau mag keine Öko-Öle
heutiger Space-Longlife-Machart. Das trifft auch auf alte
Ford V6 Grauguß-Motoren zu und die kleinen OHV Opel Kadettmotoren 1,0 und 1,2...

Öl in diese uralten OHV und CIH Grauguß-Motoren:

IMMER GANZ SIMPLES

API SF CC ODER
API SF CD
oder API SG CD

und Ölwechsel alle 10.000Km, wer mag auch früher...
diese Öle bilden etwas mehr Ablagerungen als moderne Syntheseöle, aber dagegen ist nichts zu sagen, wenn man die
Filter- und Öl-Wechselinterwalle einhält.

20W50 MANNOL SAFARI (Tropengetestet in Australien bei 50 Grad in der Wüste)
gibt einen sehr schönen Öldruck und sehr leisen Motorlauf..
auch bei älteren Motoren und bei Sommerbetrieb
(Die Hydrostößel lieben das Zeug)
(Temp sollten bei diesem Öl außen nicht unter
10 Grad fallen.... bei 15W40 ist ca 0 Grad die Untergrenze...
im Winter ist 10W40 ideal..)

Bild
20W50 Taxi Öl (geeignet für alle älteren Benziner und Diesel)

(In der Bucht vom prof. Taxiversand / Taxishop Berlin)
13 Euro für 5 Liter (oder in Berlin abholen beim Taxishop, dann nur 8-9 Euro für 5 Liter! )

bzw. auch sehr gut funzt im CIH
15W40....API SF CD Praktiker Hausmarke "BUDGET"
oder "TIP" 15W40 API SF CD von Real (Werden alle von Pentosin hergestellt in Wedel Holstein = kein Chinadreck aus Altöl!)

Bild
15W40 Real Hausmarke "Tip" (Pentosin OEM Abfüllung)

9 Euro für 5 Liter = Völlig identisch zu den weltbesten
OEM- Ölen der 70er,
und dazu auch noch freundlich zu den alten Dichtungen und
(Was noch wichtiger ist) der ZDDP Anteil ist bei diesen
"günstigen" Mineral-Ölen noch schön hoch, (Nix öko !)
was sehr gut für die alten reibenden Materialien
ist---die heutigen Öko Dünnöle sind nämlich wegen der Longlife Anforderungen stark (!) ZDDP reduziert, was
in alten Motoren mit alten gleitenden und reibenden Guß-Materialien
einen unschön höheren Verschleiß ergibt --mitunter ist das bei den CIH Motoren berüchtigte Nockenwellen-Pitting
darauf zurückzuführen.
(Wenig stark gehärtete Gußnockenwellen wurden in der Serie
ab ca 1973 verwendet....diese Wellen brauchen einen hohen ZDDP
Anteil, das gleiche Spiel mit alten AMi V8 Motoren der 70er)

Hier dieses Öl ist im Sommer im CIH ideal, und sehr günstig.
(Mannol = Tochter von Exxon/Australia)

http://cgi.ebay.de/Motoroel-20W-50-SCT- ... 0316620679

Zum Thema der ZDDP Problematik kann man das hier sehr gut nachlesen:
http://www.opel66-72.net/viewtopic.php? ... highlight=

Bei den Ölfiltern gibt es übrigens auch etwas zu beachten, an
das kein Mensch denkt....
die Permeabilität für dickere Öle lässt bei den heutigen Ultrafein
Filtern stark zu wünschen übrig, mit dem Erfolg dass bei kaltem
15W40 oder 20W50 das ölfilter Bypassventil in den gängigen
Bosch, Mann, Knecht, Hengst etc... Filtern öffnet und verschmutztes
nicht gefiltertes Öl aus der Ölwanne am Filterelemnt vorbei pumpt...
mit dem Erfolg eines wiedermal größeren Verschleißes in der Kaltlaufphase....

DARUM IN ALTE OPEL, Ford (und Chevys)
FILTER MIT NICHT ZU DICHTEN FILTERPAPIEREN EINBAUEN;
ALSO FILTER BENUTZEN, WIE SIE IN DEN 70ern STAND DER AUTO-TECHNIK WAREN....
das ist kein Scherz, Corvette-Geiger München,
V8 Motorbauer und Tuner, der in der Szene der Chevys einen erstklassigen Ruf zu verteidigen hat, hat dies mir mal ganz anschaulich erklärt.

Er verwendet darum IMMER NUR die Filter des Herstellers
und ehemaligen GM OEM Lieferanten WIX Corporation,
(diese schön altmodischen Hauptstrom-Filter werden in den USA mit den etwas gröberen Papiermembran-Filterqualitäten der 70er) gefertigt, weil in den USA 20W50 Öl sehr sehr weit verbreitet ist.

Aus diesem Grunde ideal für Youngtimer aller Art,
die aus gutem Grund mit Öl der dickeren Viskositäten 15W40
und 20W50 unterwegs sind...der Verschleiß ist damit im Kaltlauf
weit geringer...gerade hierzulande wo es selten 30 Grad draußen hat,
sprich die Kaltlaufphase deutlich länger dauert als z.B. in Südfrankreich...

Für den Opel Commo Motor wäre das dieser

WIX WL7112 Filter (Bei Ford Mustang mal den Suchlauf auf der Bestellseite nutzen, es sollte der Filter des 74er Ford Granada V6 passen)

Hier bestellen:

http://www.parts2go.de/Filter/Oelfilter ... 25451.html

Den gibts für 7-9 Ocken bei jedem Teilehöker der Quinton Hazell Auto-Teile führt, QH ist der Mutterkonzern von Wix.

In das TH180 Automatikgetriebe aller Opel mit CIH
gehört NUR DEXRON 2,

z.B. das hier: (Dexron 3 und 4 ist zu aggressiv und führt zum schnelleren Exitus der Bremsbänder bei der TH180 und TH400)

http://cgi.ebay.de/Alpine-ATF-Dexron-II ... 230c878c0e

Bild
DEXRON 2 am billigsten von Alpine aus der Bucht

keinesfalls AQ-ATF in die TH 180 Automatic kippen!!
AQ-ATF gehört im Opel NUR in die Servolenkung, in der Automatic führt ATF (andere Viskositöt und Chemie als Dexron) zu Ruckeln und Schäumen...

-----Zitat Ende-----


Für die Schweizer US Car Freunde: Einfach nach Konstanz über die Grenze in den Nächsten REAL-Markt oder Bauhaus / Praktiker Baumarkt fahren, dort werdet ihr wegen dem günstigen Wechselkurs des CH Franken zum Euro das 15W40 und ggf auch 20W50 Tip, Budget oder Schindler Kaufhausöl ( Wichtig die ZDDP haltige simple Norm API SF CD und API SG CD) sehr sehr günstig bekommen. Was besseres gibts nicht für alte Amis, Opel und Ford.

Viele Grüße

Xaver

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Beitrag von ellum » 09.08.2011, 21:04

:thumb:

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Re: Motoröl für alte Amis ; das ist zu beachten:

Beitrag von TomiTomi » 10.08.2011, 06:25

71Mustang hat geschrieben:Aus diesem Grunde ideal für Youngtimer aller Art,
die aus gutem Grund mit Öl der dickeren Viskositäten 15W40
und 20W50 unterwegs sind...der Verschleiß ist damit im Kaltlauf
weit geringer...
Sorry, aber das ist ganz sicher quatsch. Beim Kaltstart hast du mit 0w x oder 5W x viel weniger Verschleiss als mit 15 W x oder 20 W x.

Und die "Dicke" der Viskosität wird von der oberen Zahl bestimmt: also xW40er ist klar dünnflüssiger als xW50.

Solang du genug Öldruck hast (angeblich reicht 0.7 bar/1000 Umdrehungen) bist du mit ner dünnflüssigeren Sorte besseren beraten, da es schneller fliesst und so mehr Wärme abtransportieren kann.

Danach bin ich beim Rest auch etwas skeptisch. :kratz:

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Beitrag von 71Mustang » 10.08.2011, 08:52

Hallo,

das Bypassventil macht aber mit 20W50 und 15W40 und einem
zu feinmaschigen Ölfilter bei kaltem Motor auf, durch geht dann Schnodder.
Darum WIX Filter mit 70er Jahre Perforierung und 20W50 bzw. 15W40
API SF CD oder API SG CD

Der Zddp Anteil entscheidet ob Deine Nockenwelle Pitting entwickelt.
Nicht die "DÜNNE" des Öles oder die Fließgeschwindigkeit....

Moderne 0 oder 5W Öle sind alle OHNE ZDDP.
Das ist für alte Motoren mit OHV Ventiltrieb und alten gleitenden
Gußmaterialien Gift.

Frag Geiger Motors München!

Viele Grüße

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Beitrag von 71Mustang » 10.08.2011, 09:01

Lies mal hier wegen ZDDP:

http://www.mustangmonthly.com/techartic ... index.html


In America schon lange ein Thema.

Die haben das Problem, dass die GAR KEIN ZDDP haltiges Öl mehr bekommen, weil deren Öle alle ökologisch sind...darum müssen die teure Sonder Additive reinkippen...bei uns haben wir ja gottseidank noch die Wahl das (zudem auch noch erfreulich günstige) REAL Kaufhaus "TIP" Öl 15W40 oder das Mannol 20W50 Taxiöl
oder " BUDGET" 15W40 vom Praktiker Markt (Metro) zu kaufen....
hier in D (und wohl auch in CH ?) gibts noch API SF CC / CD etc... Kaufhaus-Mineralöle...in US nur noch Longlife Spacekram.


Viele Grüße

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Beitrag von TomiTomi » 10.08.2011, 10:39

Ich bezweifle nicht deine Behauptung, dass ZDDP den alten Motoren gut tut.

Wie viel ZDDP ist in den von dir empfohlenen Ölen?

Quatsch ist, dass 20w gute Kaltstarteigenschaften hat

Quatsch ist auch, dass es keinen 0W/5W Öle mit ZDDP gibt.

Dieses Dokument stammt aus einem deiner Links:

https://www.mobiloil.com/USA-English/Mo ... _Guide.pdf

Gegen Ende hast du verschiedene moderne Motoröle mit relativ hohem ZDDP-Gehalt.


Mein Problem ist mit Kaufhausölen, dass dir niemand garantiert, dass sie nicht die Bezugsquelle ändern, wenn andere Firmen billiger liefern können. Also ob man da von gleichbleibender Qualität sprechen kann, würd ich doch bezweifeln.

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Beitrag von 71Mustang » 10.08.2011, 14:23

Hallo, also bei den 15W40 Ölen der kaufhaus-Marke
"TIP" von REAL ist mittlerweile erwiesen, dass es erstklassige
Pentosin Öle sind: Die deutsche Mustang Szene kennt das:

http://www.mustang-inside.de/viewtopic.php?f=3&t=4159

Hier großklicken:
Bild

Es gibt nur ganz wenige Firmen die in Deutschland Öl für Kaufhausketten herstellen:

Pentosin / Wedel = REAL "TIP" Hausmarke

Addinol / Leuna = Praktiker / Metro / "Budget" Hausmarke und "High-Star"

ELF/TOTAL/FINA = Power Oil / K-Klassik / Car Craft = kaufland Hausmarken

BP = Schinder Ölwerke Hamburg = Hausmarke Bauhaus Baumärkte.

Das kann man erfahren wenn man z.B. die Telef. Beratungsstellen
der Ölfirmen anruft....alles transparent.
Absolut kein Problem.

Viele Grüße

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Beitrag von TomiTomi » 10.08.2011, 14:55

Und weisst du auch wieviel ZDDP drin ist?

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Re: Motoröl für alte Amis ; das ist zu beachten:

Beitrag von ellum » 10.08.2011, 18:00

TomiTomi hat geschrieben:
Solang du genug Öldruck hast (angeblich reicht 0.7 bar/1000 Umdrehungen) bist du mit ner dünnflüssigeren Sorte besseren beraten, da es schneller fliesst und so mehr Wärme abtransportieren kann.
Weiss Du wie viel der Öldruck bei kalten Motor beträgt?

Kennst Du die Zusammenhänge zwischen Viskosität und Öldruck?

Weisst Du wie lange es geht bis 20er Öl bei einem OHV Motor an den Kipphebelwellen ankommt? Das gleiche für einen 0er?

Den Zusammenhang zwischen Viskosität und Lagerspiele würde ich mir auch noch überlegen, vor allem bei OHV da z.B. beim Cologne V6 die Schmierung der Kipphebelwellen und Nocken zuerst über die Nockenwellenlager geht. Ist sicher toll wenn ein 0er Öl schön erstmal an den Lagern vorbeischwuppt anstatt weiter nach oben zu klettern :roll:

Aber eben, arguing on the internet with internet knowhow... :roll:

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Beitrag von TomiTomi » 11.08.2011, 10:18

Ja, Ellum, du hast recht. Es ist Internet-Halbwissen. :) Ein Bekannter, der regelmässig Motoren revidiert, hat für Ende 60er bis Mitte 70er Motoren 20W-60er Rennöl empfohlen. Ich wollte sehen, was die Leute darüber im Internet schreiben. Hab gesehen, dass es viele selbsternannte Gurus gibt, hab die Theorien (Ideen?) einiger durchgelesen.Uund habe versucht auch Fakten dazuzulesen.

Mein Eindruck ist, dass die Empfehlung 20W-50 bei Motoren, die in gutem Zustand sind, nicht begründet ist, dass ist eher die Folge eines Öldruckfetischismus, vergleichbar mit der Taktfrequenz-Fetischismus bei den Prozessoren.

Bin noch immer etwas unschlüssig, was gut wäre für einen erneuerten, 75er US Ford Motor, bin also froh, wenn ein Fachmann, der in Theorie und Praxis ein Crack ist bei den Motorölen, noch gute Tipps gibt.

Kurze Einführung, für die, die nicht mal beim Halbwissen angelangt sind. Viskosität wird bei Ölen mit zwei Zahlen angegeben. xW-y (z.B.: 10W-40), wo die erste Zahl die Viskosität im kalten Zustand, die zweite bei Betriebstemperatur angibt. Je höher die Zahl, desto höher ist die Viskosität, desto dickflüssiger ist das Öl.

Konzentrieren wir uns erst auf die zweite Zahl. Ein wassergekühlter Motor hat bei Betriebstemperatur einen etwa 100 C warmen Öl. Die Viskositätsvorschriften für diverse Öle bei dieser Temperatur laut SAE J300:
Viskositäts-ID -> Viskosität (mm2/s)
20 -> 5,6-9,2
30 -> 9,3-12,
40 -> 12,5-16,
50 -> 16,3-21,
60 -> 21,9-26,1

Es ist noch wichtig zu wissen, dass Schmierung nicht gleich Öldruck ist. Schmierung braucht fliessendes ÖL und je schneller das Öl fliesst, desto mehr Wärme kann es an das Kühlsystem übergeben.

Wenn man jetzt ein Motor hat, den die Ingenieure für 30er Einbereichsöl entwickelt haben und man tut nen (20W)-50er Öl rein, dann hat das Öl eine 50 % höhere Viskosität. Es ist dicker, fliesst nicht überall hin, wo das dünnere Öl hinkommt. Das Öl mit der höheren Viskosität bringt mehr Öldruck. Der Druck steigt mit der Drehzahl und ist maximiert. Optimal ist, wenn der maximale Druck bei maximaler Drehzahl erreicht wird. Wenn der maximale Druck bei einer mittleren Drehzahl erreicht wird, dann wird der Motor bei höheren Drehzahlen nicht mehr optimal geschmiert/gekühlt.

Druck ist Motor abhängig, ein Beispiel (leider kein Ford Motor) habe ich mit 30er und 40er Öl:
U/Min -> Druck mit 30er Öl (bar) -> Druck mit 40er Öl (bar)
1000 -> 1,37 -> 2,06
2000 -> 2,75 -> 4,13
4000 -> 5,51 -> (8,27)

Bei diesem Motor ist 6,2 bar der maximale Öldruck. Mit dem 40er Öl wird er schon unter 4000 in den Limiter reinlaufen.


Da mein Post jetzt schon viel zu lang ist, werde ich über die Zahl vor dem W später schreiben.

@Ellum: was für Öl ist ab Werk für deinen Cologne V6 vorgeschrieben?

stangman64
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Beitrag von stangman64 » 16.08.2011, 18:20

@71Mustang
Danke für die Liste und deine Bemühungen.
Habe leider in früherern Jahren dem Thema auch zu wenig Beachtung geschenkt. Mitlerweile weiss auch ich, dass die neue "Brühe" nix für unsere alten Motoren ist.
Gruss
Steph

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Beitrag von ellum » 18.08.2011, 20:10

Hi Tom,

Definiere guter Zustand? Guter Zustand ist für mich z.B. Lagerspiel in den Werkstoleranzen. Die sind bei einer älteren Konstruktion anders, als bei einer moderneren. Ich persönlich, sehe nicht ein, was anderes als Herstellervorschrift einzufüllen, in Strasseneinsatzmotoren.

Bin ein bisschen Überrascht über deinen Post. Für gewöhnlich erreichen Motoren ihren Öldruck in einer mittleren Drehzahl, danach regelt der Druckregler an der Pumpe. Der Druck bewegt sich dann um die 3-4 bar, bei warmen Motor.

Deine Überlegungen stimmen grundsätzlich nicht. Eine höhere Viskosität ist dazu da, eine Schmierfilmsicherheit bei hoher Belastung zu bieten. Mehrbereichsöl bietet gegenüber Einbereichsöl den Vorteil, dass die Viskosität sich weniger verändert in Abhänigkeit der Temperatur.

Vielleicht hilft das als Denkansatz.

Für mein Cologne ist 10W-40 vorschrieben.

Gruss
Elvis

chuz
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Re: Motoröl für alte Amis ; das ist zu beachten:

Beitrag von chuz » 30.07.2012, 12:36

und welches Öl ist jetzt das beste für meinen oldie (1966 v8) ?
Des Teufels rechte Hand


Pacha
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Re: Motoröl für alte Amis ; das ist zu beachten:

Beitrag von Pacha » 28.04.2014, 18:41

Würde das Liqui Moly Stou 10W30 gehen?

die geben an, das sei Traktoröl!

kann man bei Reifendirekt beziehen
66' Ford Mustang Cabrio
05' Ford Mustang GT Cabrio
65' VW Buggy Ritter
03' Smart Fortwo
87' Jeep Wrangler

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