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Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 12:06
von Rennpony
Im Grunde genommen kann man ja immer von einem Blindkauf abraten, denn ein geschultes Auge sieht mehr als ein "Rostfrei"-Werbespruch im Verkaufsinserat.

Aber wie sieht das aus bei Autos, die von solchen geschulten Augen ein "Zeugnis" in Form eines Veteraneneintrags (oder einer H-Nummer) ausgestellt bekommen haben?

Muss man sich so ein Fahrzeug selber überhaupt noch anschauen, wenn es diese "Auszeichnung" vor Kurzem erst erhalten hat?


Hier wären zwei Beispiele, die mich sofort angesprochen haben:
MOBILE.DE - H-Nummer

Autoscout24.ch - Veteran


Ich will und kann aktuell sowieso nichts kaufen und würde eine Voll-Resto vorziehen, aber ein Freund sucht ebenfalls und der möchte eher was fertiges mit wenig Zeitaufwand. ;)



Wie hoch ist das Risiko, dass man trotz dem Veteran(H-Nummer) eine Gurke erwischt?

Grüsse

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 13:06
von Jen
Ach das ist kein Problem, die kann er natürlich blind kaufen und sofort in der Schweiz einlösen! Ist ja schliesslich ein echtes Qualitätszeugnis so eine H-Nummer und ein Veteraneneintrag sowieso...

Genug Sarkasmus? Nein ganz im ernst, blind kaufen geht nicht - es ist eine Investition für viele Jahre und bei einer solchen Investition sollte man stets überprüfen was angeboten wird. Aber ich gehe doch davon aus, dass du diese Antwort irgendwie erwartet hast. ;)


Gruess, Jen

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 13:14
von shoks
Also wenn er innerhalb von 6h Fahrt erreichbar ist würde ich ihn mir immer anschauen gehen. Andernfalls jemanden Schicken der in der Nähe ist.

Fotos veraten nun halt auch nichts vom geräusch und feeling bei einer Probefahrt. Bilder zeigen immer nur die Ausschnitte, die man zeigen will.


Ich habe schon so üble Krücken mit Veteran gesehen, da frage ich mich oft, ob ich angelogen wurde, oder ob es einfach Prüfstellen hat die keine Ahnung haben. Vielleicht werden die auch nur geschmiert. Ich weiss es nicht.

Ein H-Kennzeichen hat übrigens verschiedene Stufen. Zudem heist H-Kennzeichen nicht, dass er in der Schweiz einen Veteran bekommt.

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 14:01
von Rennpony
Natürlich habe ich das erwartet, Jen, danke trotzdem :hug:

Wegen den Vet-Gurken:
Ich dachte, seit 2008 würden alle Veteranen-Anträge/Fahrzeuge von der FSVA geprüft? Wie kann es da sein, dass ein Fahrzeug nicht absolut einwandfrei daherkommt?

Und der Typ vom MFK sagte mir ja, dass aktuell deutlich mehr Veteranen entzogen würden, als neu ausgestellt. (Sprich: strengere Auflagen.)

Bei der H-Nummer hatte ich jetzt noch eher erwartet, dass die ziemlich schnell mal vergeben wird, aber beim Schweizer Veteran?


Irgendwie sollte jeder, der Verkaufen will, so ein Gutachten erstellen lassen..
Wenn's nach euch ginge, müsste man sich ja für jedes interessante Fahrzeug sowas erstellen lassen, also warum nicht gleich die Verkäufer das vorweisen lassen? :roll:

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 14:36
von Jen
Es hängt auch immer etwas davon ab, wo das Fahrzeug geprüft wird und von welchem Experten. Mein Veteran ist z.B. in Neuchâtel ohne Probleme und mit Handkuss durchgekommen, wäre aber in der Zentralschweiz niemals als solcher zugelassen worden, weil er ästhetisch gesehen schlichtweg zu wenig perfekt gewesen wäre. Auf den Fotos sah der aber immer sehr hochglanzmässig aus. Wenigstens technisch war er einwandfrei, wenn er nicht gerade wieder einen Anfall von "ich will nicht" hatte und mich auf einem Pass stehen liess. :boff:

Bild

Es mönschelet haut überau. ;)


Gruss, Jen





P.S. gekauft bei www.bestcar4you.ch - die suchen auch im Auftrag zu fairen Preisen und haben Fachleute drüben.

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 16:35
von Rennpony
Und deiner wurde nicht vom SVSA begutachtet, vermute ich mal?

Vielleicht handhabt das nur Bern so, dass man die ID-Card vom fiva braucht...

Habe dem Kollegen den link mal geschickt, er versteht sogar französisch :)


Finde es tragisch, dass wir hier so kranke Auflagen bezgl. zeitgemässen modifikationen haben (scheibenbremsen nachrüsten wird nicht toleriert in Bern!) Aber dennoch nicht blind auf die beurteilenden fachleute vertraut werden kann...


PS: Beim svsa kostet die ID-card über 400.-
Wenn die da nicht korrekt schaffen, wie soll ich einem Gutachter in den staaten für 100$ vertrauen können?

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 17:08
von mustang88gt
Hallo.

Es erstaunt mich eigentlich nicht, dass der deutsche Mustang die H-Zulassung hat. Mit Felgen, die es erst seit 1991 gibt (Pony-Felgen vom Foxbody, 4-Loch!!!), also hat er auch nicht die richtigen Achsen, da die V8 ja 5-Loch Felgen haben. In der Schweiz wahrscheinlich so nicht vorführbar!

Mein H-geprüfter Mach 1 hatte keine funktionierende Hupe (RimBlow-Lenkrad-Kontakt verhärtet), keine funktionierende Waschwasser-Pumpe, Risse in den Aufhängungs-Gummis vorne und hinten, dass an eine normale MFK hier nicht zu denken war, geschweige denn Veteran...

Dass zwei Tage vor dem Mustangtreffen Sinsheim der Hauptbremszylinder sich verabschiedet hat ist angesichts der Brühe (Bremsflüssigkeit sieht definitiv anders aus) wohl noch nicht das Ende der schönen Überraschungen. Aber ich liebe mein Pony TROTZ ALLEM!!!

En Gruess us Einsidlä

Urs

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 18:22
von Jen
So eine Prüfung gab es meines Wissens nach nicht - jedoch habe ich den Mustang damals bereits ab MFK und mit Veteraneneintrag gekauft, das war meine Bedingung zum Kauf. Ob da noch ein Experte vor Ort war, ist mir nicht bekannt.


Gruess, Jen

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 19.06.2012, 19:16
von Rennpony
Dass er zu teuer ist, wurde mir schon gesagt, aber das hier hört sich ja nach was schlimmem an. :kratz:

Danke für den Hinweis mit den Felgen/Achsen.. das hat mein ungeschultes Auge übersehen. :banghead:

Dass man sich ein Montagsauto kaufen kann, kann aber immer passieren, nicht?
Selbst, wenn der Wagen beim genauen Betrachten einen soliden Eindruck macht, kann nach 100 km alles auseinanderfallen. (Siehe "Pimp my Ride" :rofl: )


Jen:
Dann war das damals noch nicht so..
Vielleicht ist das auch nur in Bern Vorschrift, weil man eingesehen hat, dass der Prüfer beim MFK keine Ahnung hat:
Hier braucht man eine ID-Card von der FIVA, damit der Wagen einen Veteraneneintrag erhält.

Die SVSA stellt dir eine FIVA-ID für den Wagen aus, womit er offiziell und international registriert und als erhaltenswert eingestuft wird.
Die kämpfen dafür, dass die ID in der Schweiz als Grundvoraussetzung für den Veteranenstatus eingeführt wird. (Und die FIVA möchte das gerne in ganz Europa so haben :) )

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 20.06.2012, 07:38
von grendi
Rennpony hat geschrieben:Die SVSA stellt dir eine FIVA-ID für den Wagen aus, womit er offiziell und international registriert und als erhaltenswert eingestuft wird.
Die kämpfen dafür, dass die ID in der Schweiz als Grundvoraussetzung für den Veteranenstatus eingeführt wird. (Und die FIVA möchte das gerne in ganz Europa so haben :) )
..und damit auch kräftig kohle machen! :shh: :bat: :kratz: :rage:

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 20.06.2012, 09:09
von Rennpony
Die Karte kostet Mitglieder eines Oldie-Clubs CHF 170.- , Nicht-Mitglieder CHF 270.-
Ist 10 Jahre gültig, oder bis zum Besitzerwechsel.

Finde das jetzt nicht soo schlimm.
Eigentlich wär's sogar gut, weil es eben dem potentiellen Käufer eine gewisse Sicherheit gibt, dass der Wagen in hervorragendem Zustand ist.

Noch besser wär's, wenn der Verkäufer ein Gutachten über den Zustand erstellen lassen könnte, das er dann beim Verkauf vorweisen muss.
Erspart sämtlichen Interessenten, selber Gutachter aufzutreiben :)

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 20.06.2012, 11:16
von shoks
Rennpony hat geschrieben: Noch besser wär's, wenn der Verkäufer ein Gutachten über den Zustand erstellen lassen könnte, das er dann beim Verkauf vorweisen muss.
Erspart sämtlichen Interessenten, selber Gutachter aufzutreiben :)
Habe ich auch schon gesehen.

In den Staaten werden teilweise ganze Restaurations-Dokumentationen und Expertisen zu Wagen angeboten.


Prüfungen sind aber immer nur so gut wie der Prüfer. Soher weisst du, wenn du 150000$ für einen "echten" GT500 KR ausgiebst, dass der, welcher die Expertise erstellt hat, nicht der Cousin vom Verkäufer ist. .... nene, wenn man sicher sein will, muss man selber schauen oder schauen lassen.

Re: Blindkauf bei Veteranen/H-Nummern

Verfasst: 20.06.2012, 11:46
von Rennpony
Ja, das mit dem schauen lassen ist ja gerade das Problem..

Wenn der seinen Wagen für 150'000$ verkauft, wird der ohne mit der Wimper zu zucken auch noch 5'000$ Trinkgeld für ein "sauberes" Gutachten hinlegen :?



Wie sieht's denn bei Scheunenfunden aus?
Da braucht man kein Gutachten, oder? :halo:
Man rechnet ja damit, dass man alles machen muss, oder?!


Ich habe eine Resto gesehen (der 428er Cougar XR7 auf autoscout) da wurden sogar Teile des Rahmens "geflickt"..
Also, selbst wenn ein Pony teilweise durchgefressene Stützen hat, kann man das reparieren, nicht?